„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!“ Franz Kafka

2 Jahre sind seit meinem letzten Eintrag vergangen, 2 Jahre intensive Arbeit mit Nancy und mit Flantan, aber vor allem Arbeit an mir selbst. Eines Abends begab sich, dass sich mein Pony kurz vor dem Anbinden an die Putzstange losriss und auf die vielbefahrene Bundesstraße rannte. Es war dämmerig und er war mit seiner schwarzen Farbe kaum zu sehen. Ich rannte hinterher auf die Straße und versuchte, die Autos zu überzeugen, langsamer zu fahren. Natürlich musste er erst 2 – 3 mal weiter weg rennen, bevor ich ihn auf ein Feld scheuchen konnte. Noch nie im Leben habe ich solche Panik gefühlt! Es ist zum Glück nichts passiert. Durch dieses Ereignis hat es Klick gemacht in meinem Kopf, ich musste meine Einstellung ändern. Bisher dachte ich immer: „hoffentlich rennt mir mein Pferd heute nicht weg“. Aber jetzt denke ich (und meine es auch so): „er wird mir nie, nie wieder wegrennen!“

Und so begann die Arbeit, Arbeit an meiner Konsequenz, Arbeit daran, schneller zu sein, als das Pferd, Arbeit an Harmonie und Partnerschaft. Es war eine anstrengende, schöne und aufregende Zeit. Ich habe sehr viel über mich selbst gelernt und natürlich über mein Pony.

Inzwischen habe ich Ziele mit Flantan erreicht, auf die ich nicht zu hoffen wagte. Ich geh jetzt allein mit Flantan ins Gelände, weil ich Vertrauen habe, in mich und in mein Pferd. Ich kann nur allen sagen, dass man schaffen kann, was man sich vornimmt, wenn man es wirklich will. Man braucht dazu Geduld, - es dauert halt die Zeit, die es dauert - Durchhaltevermögen und einen guten Trainer. Als wir uns vor gut 3 Jahren dazu entschieden, regelmäßig mit Nancy zu arbeiten, ahnte ich bereits, dass dies für mich der „richtige“ (Pferde)weg sein würde. Dass es wirklich so ist, bestätigt sich Woche für Woche aufs Neue! Danke!

Oktober 2007

zurück




Ich kam relativ spät aufs Reiten, erst mit 26. Man hatte mich auf ein
riesiges Kaltblut gesetzt, mit dem ich mich fortbewegen sollte, was jedoch nicht wirklich funktionierte, da weder das Kaltblut, noch ich wussten, was wir machen sollten. Trotzdem hatte ich Blut geleckt und ging bald darauf in eine konventionelle Reitschule (konventionell = Reitlehrer in der Mitte, 8 - 10 Reitschüler auf ihren Pferden auf dem Hufschlag in der Abteilung, geschriene Anweisungen wie "Beine lang, Rücken gerade, die Hände aufrecht, treiben, treiben, treiben..."

Ca. 1 Jahr später kamen überraschend meine Schwester und ich zu unserem gemeinsamen Reitpony namens Flantan, der damals 2,5 Jahre war.

Mittlerweile haben wir Flantan seit 5 Jahren und wie es wohl jeder kennt, begleiteten uns Höhen und Tiefen in seiner und unserer Ausbildung. Nancy kenn ich sogar noch etwas länger, ich arbeitete erstmals mit ihr mit meiner Reitbeteilung, einem Haffi namens Wirko, den ich in meinem 1. Pferde-(Er)lebensjahr hatte und der mich hilflos überforderte. Seitdem arbeite ich mit Nancy und auch wenn wir zwischendurch immer mal wieder Pausen hatten, in denen ich andere Unterrichtsarten/ Reitweisen ausprobierte, so weiß ich jetzt, nach wenigen 7 Pferde-(Er)lebensjahren für mich und für Flantan, dass Nancys Art zu unterrichten, die richtige für uns ist.

Hier heißt es nicht: "Beine lang" und "Rücken gerade", sondern es kommt aufs Fühlen an. Du sollst Dich fühlen, Dein Pferd fühlen und Euch in Harmonie gemeinsam fortbewegen.
In jeder Stunde gibt es kleine Erfolge zu feiern und die Aha-Erlebnisse kommen auch nicht zu kurz. Nancy erklärt die Ursachen von Problemen und schlägt Lösungen vor. Aber nicht, indem sie sagt: "Du sollst" oder "Du musst", sondern: "Probier doch mal...".

In ihren Stunden wird auf Pferd und Reiter sehr individuell eingegangen, es gibt kein Strickmuster, nachdem vorgegangen wird.
Wie gesagt, wir haben uns für die andere Art zu reiten - für Nancys Art - entschieden und fühlen uns damit sehr gut!

zurück




B. Kruppke und Zarah, Welsh-Cob Stute
F. Mendoza und Sheitan, Shagya-Araber Wallach